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Freitag, 26. September 2014

Godzilla - something different of more of the same


Zum Blu-Ray Start in Deutschland hier mein Beitrag zu "Godzilla".

Der Film rangierte Ende letzten Jahres unter meinen absoluten Must-Sees für das Kinojahr 2014. Es gibt womöglich niemanden, der mich kennt, dem ich nicht ein Ohr abgekaut habe bei der wiederholten Bekundung, wie grandios der Trailer zum Film ist. Aber ein Trailer kann noch so toll inszeniert sein - erst im fertigen Film findet man heraus, ob man mit seinen Vorstellungen auf die Schnauze fällt oder nicht. Ich sag nur "Transformers", aua aua …
Konnte das Endprodukt der neusten Verfilmung der japanischen Riesenechse nun meinen ebenfalls turmhohen Erwartungen gerecht werden?


In der momentanen Flut der Neuverfilmungen wird alles neu aufgewärmt, was den Studiobossen in der Vergangenheit auch nur einen einzigen Dollar eingebracht hat. Hierbei ist von vornherein klar, dass einige Gurken entstehen (z.B. der neue "Turtles"-Film - und diese Behauptung nehme ich mir heraus, ohne auch nur eine Minute vom fertigen Film gesehen zu haben) oder auch ganz großartiges Blockbuster-Kino (bspw. Peter Jackson's "King Kong" - wobei der romantische Riesenaffe laut Gerüchten ja schon wieder neu aufgelegt werden soll - WTF?).

Der britische Regisseur Gareth Edwards bekam für die japanische Monsterikone den Zuschlag, da er bereits mit seinem Erstling "Monsters" im Jahr 2010 die Mehrheit der Genrefreunde überzeugen konnte. Jedenfalls hab ich das so gelesen – ich gestehe zu meiner Schande, den Film noch nachholen zu müssen.

Ich könnte nun den inhaltlichen Rahmen von "Godzilla" mit „ROAR! Krach! Bumm! Schepper!“ umschreiben, ohne dass man mir vorwerfen könnte, wichtige Details ausgelassen zu haben. Allerdings klingt eine derartige Zusammenfassung auch reichlich abwertend und das will ich tunlichst vermeiden. Denn um ehrlich zu sein, war ich vom fertigen Film als alter Godzilla-Fan ausgesprochen angetan, den ich Anfang Juni auf einer Geschäftsreise in einem kleineren Kölner Programmkino im englischen Original gesehen habe.

Denkt man an Godzilla-Filme, so gibt es drei Möglichkeiten, die dem geneigten Filmfan zuerst in den Sinn kommen:

  1. Der originale "Godzilla" in schwarz-weiß aus dem Jahr 1954, der damalige Nuklearwaffentests und die frischen japanischen Erinnerungen an Hiroshima und Nagasaki thematisierte.

    "Ich hab mal einen gefangen, der war sooo groß."


  2. Der unsägliche "Godzilla" von Emmerich aus dem Jahr 1998, der außer einem großen Bottich Kacke gar nix thematisierte.

    Eine Szene, die die Qualität des 1998er Films treffend beschreibt...
  3. Alle japanischen Godzilla-Kaijū-Filme zwischen 1954 und 2004, in denen sich mehrere coole Riesenmonster zu Unterhaltungszwecken kindgerecht die Grütze aus der Mütze klopfen.

    *Plöff*

Zu meiner Erleichterung durfte ich feststellen, dass es sich bei "Godzilla" von 2014 um eine homogene Mischung aus den Punkten 1 und 3 handelt.

Fans des Emmerich-Godzillas – und die soll es wirklich geben – werfen dem neusten Leinwandauftritt vor, zu wenig Monsteraction in petto zu haben. Darüber kann ich nur mit dem Kopf schütteln, denn gerade das ist eine der großen Stärken der aktuellen Verfilmung.
Gareth Edwards hat einen Weg gefunden, den Fokus der Handlung bis zum Finale hauptsächlich auf die menschlichen Figuren des Films zu legen (darunter "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston, Kick-Ass Aaron Taylor-Johnson und Hollywoods Lieblingsjapaner Ken Watanabe) und trotzdem von Minute 1 bis zu Minute 123 (so lange geht der Film nämlich) nur einen Hauptdarsteller zu haben: Godzilla himself.

Auch wenn die Riesenechse nicht im Bild ist – und das ist für einen Großteil des Films der Fall – ist seine Anwesenheit, bzw. die Anwesenheit der dazugehörigen Bedrohung ständig spürbar. Ich habe mich im Kino an die Inszenierung von "Der Weiße Hai" erinnert gefühlt und das ist nun wirklich kein schlechtes Vorbild.

Viel deutlicher sieht mal lange Zeit nichts von Godzilla

Das Ganze bedeutet nun, dass es lange dauert, bis man Godzilla in Gänze zu Gesicht bekommt. Wenn es dann aber soweit ist, entschädigt die aufgebaute Spannung für die Wartezeit – vom fantastischen Finale ganz zu schweigen, in dem es Monsteraction-mäßig aber mal so richtig rund geht.

Man könnte also sagen, "Godzilla" ist als moderner Effekt-Blockbuster nichts weiter als „more-of-the-same“. Wer es vor allem auf die Schauwerte anlegt, wird vermutlich nicht enttäuscht sein – außer man erwartet einen pausenlosen Effektoverkill oder ein Lens Flare Feuerwerk á la Micheal Bay.

Durch die Fokussierung auf die menschlichen Figuren, deren offenbare Machtlosigkeit gegenüber 100+ Meter hohen Monstern und die Hinauszögerung der finalen Konfrontation bekommt der Film aber eine notwendige Erzählebene, um sich vom typischen CGI-Einheitsbrei abzuheben.

Im Vergleich zu anderen Effektkeilereien gefällt mir deshalb am neuen "Godzilla", dass der Film sich vor den tricktechnisch fantastisch in Szene gesetzten Kampfszenen die Mühe macht, in mich als Zuschauer zu investieren, damit das ganze CGI-Krach-Bumm nicht unbeteiligt an mir vorbei flimmert. Beim einen mag das besser funktionieren, beim anderen weniger – für mich hat es jedenfalls bestens gepasst.

Wenn's Richtung Showdown geht, kracht's dann aber richtig!

Wie fällt also mein Fazit aus?

Die Story des Films ist angemessen und hat einige Logiklöcher, die ich aber gutwillig übersehen kann. Die Darsteller machen einen durchweg akzeptablen Job und klauen Godzi nicht unnötig viel Spotlight - von Aaron Taylor-Johnson vielleicht mal abgesehen, der die menschliche Hauptrolle spielt und gerne zwei, drei Emotionen mehr hätte einbauen können, um einigen, für die Charakterisierung seiner Figur entscheidenden Szenen mehr Dramatik zu verpassen.
Die Effekte sind klasse - State-Of-The-Art, wenn man so will - und der Sound war im Kino wirklich großartig, vor allem Godzillas Trademark-Brüller. Die richtige (sichtbare) Action lässt sich etwas Zeit, was sich aber als guter Schachzug entpuppt, um dem Showdown umso mehr Spannung und Power zu verpassen.

Ich habe trotz großer Erwartungen das Kino sehr zufrieden verlassen und freue mich schon darauf, die Tage "Godzilla" via 3D-Blu-Ray erneut zu sichten.

8/10 Punkte.

Freitag, 5. September 2014

Sind dies die "100 Most Iconic Shots Of All Time"?

Ein Liste mit dem Namen "100 Most Iconic Shots Of All Time" zu erstellen ist sicherlich eine sehr spannende, gleichzeitig aber auch sehr undankbare Aufgabe. Unmöglich kann man es jedem selbsternannten Filmexperten Recht machen. Die Mädels und Jungs von CineFix haben sich trotzdem an diese Aufgabe gewagt. Was dabei heraus gekommen ist, ist sicherlich nicht durch die Bank über alle Zweifel erhaben. Nichtsdestotrotz ist das folgende Video aber ein wunderbarer Reminder, weshalb wir alle das Kino und seine Filme so sehr lieben. Alleine schon dafür muss man CineFix dankbar sein und ein genauer Blick lohnt sich allemal. Beeindruckend ist auch der grosse Range der präsentierten Filme: Genre- und Dekaden-übergreifend finden sich wunderbare Referenzen auf die Pionierzeit des Kinos, wie auch auf etwas jüngere Produktionen. Watch and have fun!


Es sind wirklich dermassen viele gute Szenen dabei, dass ich meine Lieblinge kaum nennen kann. Während grossartige Klassiker wie Citizen Kane, North by Northwest, Casablanca, A Clockwork Orange, Taxi DriverThe Godfather oder eben auch Titanic sicherlich ihre Daseinsberechtigung haben, sind absolute Highlights für mich persönlich die Szenen aus The Shining, The Breakfast Club, Butch Cassidy and the Sundance Kid, Rocky, The Shawshank Redemption, Fight Club und auch, da spricht wohl mein inneres Kind, die Klavierszene aus Big.

Sicher gibt es vereinzelt auch fragwürdige Szenen und jedem von uns werden in den abgedeckten Filmen zumindest teilweise Shots einfallen, die uns noch besser gefallen haben als jene, die ausgewählt wurden. Ausserdem werden dem einen oder anderen sicherlich auch Filme komplett fehlen. Vor allem das jüngste Jahrzehnt scheint mir dabei nicht ausreichend bzw. fast gar nicht berücksichtigt. Ohne lange zu überlegen fallen mir beispielsweise Szenen aus The Dark Knight, Inception, City of God, Tiger and Dragon und Drive ein, die ich definitv ausgewählt hätte. Was sind eure Lieblinge? Was fehlt euch? Welche Szenen gehören hier gar nicht hinein? Darüber lässt sich wunderbar nachdenken, streiten und bei Bedarf in den Kommentaren diskutieren.