Wieder ist ein (Kino-)Jahr vorbei
und wieder ist die Liste meiner Lieblingsfilme um ein paar Einträge länger
geworden. 2014 war für mich ein sehr abwechslungsreiches Kinojahr. In den
verschiedensten Genres habe ich Filme gesehen, die mich wirklich beeindruckt
oder zumindest wahnsinnig gut unterhalten haben. Von Independent-Perlen bis zu
den grossen Blockbustern, von grossen Gefühlen bis hin zu Kawumm-Action war
eigentlich alles dabei. Deshalb folgen, selbstverständlich stark verzerrt durch
meinen persönlichen Geschmack, die Top Filme des Jahres 2014 in den jeweiligen
Genres. Starten möchte ich jedoch, damit ich es gleich hinter mir habe, mit dem
Hobbit…
Unnötigster
Film des Jahres: The Hobbit – The Battle of the Five Armies
Mir schmerzt das Herz, das hier zu
schreiben! Ja, der Hobbit Film ist und bleibt einer von nun 6 Mittelerde
Filmen. Eine Welt, die ich liebe. Und ja, irgendwann werde ich die BluRay bei
den anderen 5 Filmen stehen haben. Und ja, es gab vereinzelt Szenen, bei denen
ich gelacht habe oder die mich berührt haben. Trotzdem ist der dritte Teil des
Hobbits leider mit grossem Abstand der schlechteste Film der Reihe. Sogar noch
schlimmer, es ist einfach kein guter Film und hat nicht mehr viel mit der
Qualität der Herr der Ringe Filme gemein. Letztendlich hat dieser dritte Teil
die Filmtrilogie des dünnen Buches als das entlarvt, was sie wohl von Anfang an
gewesen ist, ich aber nicht wahrhaben wollte: Ein riesengrosser und genialer
Marketing-Coup von Peter Jackson und den beteiligten Produktionsfirmen ohne
grosse Substanz dahinter. Der Film hat praktisch keine wirkliche Handlung mehr
und um ehrlich zu sein, war ausser dem Angriff von Smaug auf Seestadt und der
Schlacht um Erebor ja auch nicht mehr viel übrig, was man hätte zeigen können. Wenn
Peter Jackson nun also sagt, bzw. gesagt hat, dass man drei Filme drehen musste,
weil man so viele gute Szenen und Handlungsstränge hatte, dann klingt das für
mich wie Hohn und Spott, nachdem ich den dritten Film nun gesehen habe.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich viele Effekte (von Smaug einmal abgesehen)
erschreckend unausgereift und nicht unbedingt State-of-the-Art fand. Das Buch
in zwei Teilen zu verfilmen hätte für mich funktioniert, ich fand die ersten beiden
Filme ja auch wirklich gelungen. Hätte man beide Filme jeweils noch 20 Minuten verlängert
und alles unnötige Beiwerk aus dem dritten Film entfernt, dann hätte man sich
den dritten Film aus meiner Sicht komplett sparen können. Und hätte eben eine
Milliarde weniger eingenommen... Ich kann die rein finanziellen Gründe für die
Entscheidung also schon nachvollziehen und würde als Studioboss wahrscheinlich
ähnlich handeln. Aber ich bin kein Studioboss, sondern Filmfan. Deswegen kann
ich diese Entscheidung im Nachhinein einfach nicht gut heissen. Sollen sie doch
wenigstens zugeben, dass die Entscheidung rein auf finanziellen Aspekten
basierte. Dass es keine kreativen Gründe gehabt haben kann, ist nach dem Film
nämlich einfach offensichtlich. Ich weiss nicht, wie lange so etwas noch
funktioniert. Wahrscheinlich noch für eine sehr lange Zeit, letztendlich bin
ich selbst genauso schuldig daran, wie jeder andere, der sich drei Kinotickets
gekauft hat und auch die BluRay kaufen wird, um die Reihe im heimischen Regal zu
vervollständigen... Der aufmerksame Leser wird mittlerweile gemerkt haben, dass
ich sehr enttäuscht bin! Bevor ich mich nun völlig in Rage schreibe, höre ich
also lieber auf und mache mit den Filmen weiter, über die ich mich im Jahr 2014
wirklich gefreut habe...
Überraschung des Jahres: The Secret Life of
Walter Mitty
The Secret Life of Walter Mitty ist
wirklich ein sehr guter Film. Ich weiss auch gar nicht so genau, warum mich das
so sehr überrascht hat, da es durchaus einige Filme mit Ben Stiller gibt, die
ich herrlich unterhaltsam finde: Tropic Thunder, Dodgeball, Glauben ist alles,
Und dann kam Polly, usw… Vielleicht ist der Hauptgrund ganz einfach der, dass
Ben Stiller bisher eher in der „Blödel-Ecke“ einzuordnen war, mit The Secret
Life of Walter Mitty nun aber zum ersten Mal einen Film gedreht hat, der etwas
mehr Fleisch am Knochen hat. Ich meine mich zu erinnern, dass der Film kurz vor
dem Kinostart sogar als „Forrest Gump unserer Generation“ angepriesen wurde. Ob
das jetzt tatsächlich gerechtfertigt ist oder eher ein kluger Marketing-Gag
war, soll jeder für sich selbst entscheiden. Was ich definitiv sagen kann, ist
folgendes: The Secret Life of Walter Mitty ist kurzweilig, unterhaltsam,
ungewöhnlich, regt zum Nachdenken an und macht irgendwie glücklich. Eigentlich
alles, was man über Forrest Gump auch behaupten kann. Was will man mehr?
Drama
des Jahres: Short Term 12
Short Term 12, ein kleines Drama des
bis anhin eher unbekannten Regisseurs Destin Daniel Cretton, hat eine wunderbare und unwahrscheinliche
Entstehungsgeschichte. In 2009 schrieb und drehte Cretton einen Kurzfilm
mit dem Namen Short Term 12, welcher im gleichen Jahr den „Jury Prize for U.S.
Short Filmmaking“ beim Sundance Film Festival gewann. Basierend auf diesem
Erfolg schrieb Cretton das Drehbuch für die lange Filmversion. Nach einigen
Jahren mühevoller Finanzierungssuche konnte er das Filmprojekt schliesslich
realisieren und im Jahr 2012 wurde die lange Version des Films erneut beim
Sundance Film Festival aufgeführt und mit Kritikerlob überhäuft. Noch einmal
zwei Jahre später in 2014 hat es der Film dann auch in Europa in die
Lichtspielhäuser geschafft. Die Handlung fokussiert sich auf eine Einrichtung
für Teenager, die entweder Probleme mit Drogen haben, Opfer häuslicher Gewalt
wurden oder sonstige Verhaltensauffälligkeiten an den Tag legen. Im Zentrum der
Handlung stehen dabei die Betreuer der Einrichtung, allen voran Grace gespielt
von Brie Larson, und die Beziehungen der Betreuer untereinander und zu den
Teenagern. Was beim Lesen dieser Zusammenfassung höchstwahrscheinlich
unspektakulär und eher langweilig klingt, ist wirklich emotional und packend
geschrieben bzw. verfilmt. Wer also einmal Lust auf einen ruhigen Film verspürt,
der zwischenzeitlich zwar auch traurig macht, den Zuschauer am Ende jedoch mit
einem guten Gefühl entlässt, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Actionfilm
des Jahres: The Raid 2 - Berandal
Ein Sequel, welches den bereits
grandiosen ersten Teil in so ziemlich allen Belangen in den Schatten stellt.
Wahnwitzig, brutal, intensiv und spektakulär. Ein Martial Arts Feuerwerk
allererster Güte! Eine ausführliche Kritik findet sich unter folgendem Link:
Animierter
Film des Jahres: How to train your dragon 2
Nach The Raid 2 bereits das nächste
Sequel auf dieser Liste. Der erste Teil aus dem Jahr 2010 war bereits ein
grosser Überraschungshit aus dem Hause DreamWorks, der den Pixar Produktionen
in Sachen Qualität und Herz in nichts nachstand. Der Nachfolgefilm erzählt die
Geschichte von Wikingersohn Hicks und seinem Drachen Ohnezahn konsequent weiter
und beeindruckt einmal mehr mit einer stimmigen Geschichte für gross und klein
und Animationen auf hohem Niveau. Egal ob mit seinen Kindern, seiner Freundin
oder auch mit guten Kumpels. Diese Filmreihe kann man sich wirklich mit jedem
anschauen!
Komödie des Jahres: The Grand Budapest Hotel
Ralph Fiennes, Mathieu Amalric, Adrien Brody, Willem Dafoe, Jeff
Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Edward Norton, Owen Wilson, Tom Wilkinson,
Tilda Swinton, Léa Seydoux, Jason Schartzman, Saoirse Ronan und Bill Murray… Was sich liest wie das „Who is Who“
des Hollywood Walk of Fame, ist in Wirklichkeit eine Liste der Darsteller in
The Grand Budapest Hotel. Es ist „chic“ in einem Wes Anderson mitzuspielen und scheinbar
jeder Darsteller, der heutzutage etwas auf sich hält, möchte mindestens einmal
in seinem Leben mit diesem ebenso begnadeten wie aussergewöhnlichen Regisseur
gedreht haben. Dieser Ruf, den sich Wes Anderson mit Filmen wie The Royal
Tennenbaums, The Life Aquaticwith Steve Zissou, The Darjeeling Limited,
Fantastic Mr. Fox und Moonrise Kingdom schwer erarbeitet hat, dürfte durch The
Grand Budapest Hotel nur noch bestärkt werden. Ich will hier gar nicht genauer
auf die eigentliche Geschichte des Filmes eingehen, sondern vielmehr die
Spielfreude des gesamten Schauspielerensembles, die Detailverliebtheit bei den
Kostümen und dem Bühnenbild, das exakte Timing der Pointen und die von Anfang
bis Ende unkonventionelle und erfrischende Umsetzung herausstreichen.
Fairerweise muss man sagen, dass Wes Anderson sicherlich nicht einen
massentauglichen Mainstream Humor inszeniert. Das kann er nicht und das will er
auch gar nicht. Ich will es auch gar nicht als eine Art intelligenten Humor
bezeichnen. Einfach anders, vielleicht ein Stück subtiler. Wer daran Gefallen
findet, wird sich in The Grand Budapest Hotel verlieben und gespannt auf Wes
Anderson‘s nächstes Projekt warten.
Liebesfilm
des Jahres: Her
Spike Jonze verfilmte diese
ungewöhnliche Geschichte über einen Mann, gespielt von Joaquin Phoenix, der
sich in naher Zukunft in ein intelligentes Betriebssystem, gesprochen von
Scarlett Johansson, verliebt. Scarlett Johansson brilliert hier dermassen nur
mit ihrer Stimme, dass sogar einige Rufe nach einer Oscarnominierung laut
wurden. Joaquin Phoenix ist ebenfalls aussergewöhnlich, wie eigentlich in jedem
seiner Filme. Auch sonst wartet der Film mit einer wahren Prachtbesetzung auf.
Amy Adams, Rooney Mara, Olivia Wilde und Chris Pratt komplettieren einen mehr
als überzeugenden Cast. Die Idee mag trotz der fortgeschrittenen Technik immer
noch etwas fremd und absurd erscheinen, ist jedoch wirklich stimmig und mit
viel Gefühl umgesetzt. Nebenbei thematisiert Her natürlich auch unsere
wachsende Abhängigkeit von der immer mächtigeren Technik und trifft somit sicherlich
auch den Nerv der Zeit.
Science Fiction Film des Jahres: Lucy
Wieder Scarlett Johansson, diesmal
aber in einem völlig anderen Film von Luc Besson. Zu Beginn des Films spielt
Scarlett Johansson, man muss es so sagen, ein naives, blondes Dummerchen, die
in den Fängen eines Verbrechersyndikats landet und zu einem Drogenschmuggel
missbraucht wird. Dabei wird eine neuartige Droge in einem Plastikbeutel in
ihrem Bauch versteckt. Nachdem sie zusammengeschlagen wird, platzt der Beutel
auf und grosse Mengen der Wunderdroge gelangen in Lucy’s Blutkreislauf. Was als
normaler Actionthriller beginnt, mutiert ab diesem Zeitpunkt zu einem
waschechten Science-Fiction Knaller. Der Film basiert nämlich auf der
(wissenschaftlich widerlegten) Annahme,
der Mensch verwende nur 10% seiner Gehirnkapazität. Lucy jedoch wird im
Laufe des Films unter dem Einfluss der Droge schrittweise auf einen immer
grösseren Teil ihres Gehirns zugreifen können. Was sich in einem allerersten
Schritt einzig in offensichtlich gesteigerter Intelligenz und Eloquenz und
besseren Reflexen ausdrückt, wird im Laufe des Films immer hanebüchenere
Ausmasse annehmen. Und obwohl bereits die Grundannahme des Films
wissenschaftlich nicht korrekt ist und der Film gegen Ende wirklich abgefahren
wird, war Lucy wahrscheinlich trotzdem der kurzweiligste und unterhaltsamste
Film, den ich im letzten Jahr im Kino sehen durfte. Ausserdem enthält er die
wahrscheinlich beste Autoverfolgungsjagd der letzten Jahre, obwohl auch diese
die Beschreibung „hanebüchen“ sicherlich verdient hätte. Der Film kam bei den
Kritikern nicht wirklich gut an. Ich weiss auch wieso. Aber das ist mir egal.
Lucy rockt!
Coming
of Age Film des Jahres: The Spectacular Now
Miles Teller und Shailene Woodley
überzeugen in diesem Independent Schmuckstück. Eine genauere Besprechung findet
sich unter diesem Link:
Comic-Verfilmung
des Jahres: Guardians of the Galaxy
Zum Glück ist Guardians of the Galaxy
eine Comic-Verfilmung, ansonsten hätte ich ihn als Science Fiction Film
einordnen müssen und wäre gezwungen gewesen, Lucy von der Liste zu streichen.
Denn: Ich halte Guardians of the Galaxy für eine der besten Comic-Verfilmungen,
aber eben auch einen der besten Science-Fiction Filme unserer Zeit und sehe
gute Chancen, dass er zum absoluten Klassiker werden wird. Ich habe mich so
ziemlich in jeden einzelnen der Charaktere verliebt, das ganze Design war
schlicht einzigartig, der Soundtrack war einfach unfassbar gut und perfekt mit
der Geschichte verwoben und die Art und Weise, wie es Regisseur James Gunn
geschafft hat, innerhalb von Sekunden zwischen epischen Szenen, Slapstick,
Drama und Action hin und her zu springen, habe ich so noch nie gesehen.
Sicherlich ein absolutes Schmuckstück des sogenannten "Marvel Cinematic
Universe". Wir können nur hoffen, dass die Fortsetzungen das Niveau und das
unverbrauchte Gefühl bewahren werden.
Thriller
des Jahres: Nightcrawler
Jake Gyllenhaal ist Lou Bloom, ein
arbeitsloser, schmieriger Nichtsnutz und Dieb ohne grosse Perspektive. Eines
Nachts fährt er an einem Unfall vorbei und beobachtet ein Kamerateam, welches
die Szenerie und das Opfer aus nächster Nähe für die Morgennachrichten filmt.
Dort erkennt Lou Bloom seine Berufung und geht fortan selbst mit Polizeifunk
und Kamera bewaffnet auf nächtliche Bilderjagd. Zu Beginn gibt er sich noch mit
den Unfallbildern und Tatorten zufrieden, wie er sie vorfindet, doch bald
genügt ihm dies nicht mehr. In einem ersten Schritt wird medienwirksam ein
Familienfoto neben einem Einschussloch platziert, später wird eine Leiche an
einen anderen Ort gelegt… Lou’s Manipulationen nehmen ein immer grösseres Ausmass
an, immer auf der Suche nach dem perfekten Video für die Morning News. Dies
geht gegen Ende des Films soweit, dass er Verbrecher, Polizisten und Bekannte
fast schon nach einem Drehbuch manipuliert um die von ihm gewünschte Szene
einfangen zu können. Das beeindruckende an Nightcrawler ist dabei die Tatsache,
dass er auf ganz unterschiedlichen Ebenen funktioniert. Wer ihn als ganz
gewöhnlichen Thriller sehen möchte, kann dies gerne tun und wird dabei mit
grosser Wahrscheinlichkeit bestens unterhalten. Genauso gut kann man ihn als
Satire auf die gegenwärtige sensationslüsterne Medienlandschaft interpretieren.
Und wenn man diesen Gedanken bereits angedacht hat, dann kann man sogar noch
einen Schritt weiter denken und sich überlegen, was es über eine Gesellschaft
und jede einzelne Person darin aussagt, wenn es für die Medien quoten- und
ertragsmaximierend ist, Skandale, Verbrechen und Morde zu thematisieren und
dramatisieren. Letztendlich stellt sich also auch die faszinierende Frage, wie
viel Lou Bloom in jedem von uns steckt? Sehr beeindruckend ist ausserdem, wie
der eigentlich klassische Schönling Jake Gyllenhaal es schafft, einen Charakter
zu verkörpern, der den Zuschauer eigentlich ununterbrochen anwidert. Dass man
als Zuschauer trotzdem die kompletten 2 Stunden am Ball bleibt und fasziniert
dabei zusieht, wie Lou Bloom agiert und manipuliert, ist ein untrügliches
Zeichen für die Qualität der Umsetzung. Absolute Empfehlung!
Bester Film des Jahres: Boyhood
Boyhood ist alles, Komödie, Drama,
Liebesfilm und Coming-of-Age in einem. So, wie es ein Film über das Leben und
das Erwachsenwerden eben sein sollte. Alleine für die ambitiöse
Herangehensweise verdienen Regisseur Richard Linklater und sein Team tiefsten
Respekt. Im Sommer 2002 wurden die einzelnen Rollen gecastet, u.a. der damals
völlig unbekannte Ellar Coltrane und Linklater’s Stammschauspieler Ethan Hawke
in der Rolle des Vaters. Anschliessend wurde 12 Jahre lang in jedem Jahr für
einige Wochen gedreht. Der Film konzentriert sich dabei auf die Kindheit und
das Erwachsenwerden des von Ellar Coltrane gespielten Mason Evans. Zu Beginn
des Films ist Mason 6 Jahre alt, am Ende wird er 18 Jahre alt sein und das
College besuchen. Dazwischen begleiten wir ihn auf einer Achterbahnfahrt der
Gefühle, durch eine nicht immer glückliche, aber bewegte Kindheit mit vielen
einschneidenden Erlebnissen wie der ersten Liebe, dem ersten Liebeskummer und
anderen Abenteuern. Für mich der beeindruckendste Film des Jahres!
Was gab es sonst noch?
Meine absoluten Top-Movies 2014 sind
also bekannt. Aber es gab wirklich noch so viel mehr, was sich anzuschauen lohnt! Auf der
Comicseite denke ich zum Beispiel an X-Men: Days of Future Past und Captain
America: The Winter Soldier. Animiert gab es noch The Lego Movie zu bestaunen,
welcher wirklich empfehlenswert ist und mich sehr überrascht hat. Dann war da
noch Fincher’s Gone Girl mit Ben Affleck und Rosamunde Pike in den Hauptrollen.
Oder The Judge mit Robert Downey Junior und Robert
Duvall, genauso wie The Fault In Our Stars mit Shailene Woodley. Scorsese’s The
Wolf of Wall Street ist sicherlich ebenfalls eine Erwähnung wert. Genau wie der
eher unbekannte Snowpiercer, eine düstere Zukunftsversion, in der sich der Rest
der Menschheit in einer künstlich erhaltenen Gesellschaftsordnung in einem
fahrenden Zug am Leben hält. Abschliessen möchte ich die Empfehlungen mit dem
Schwarz/Weiss Film Nebraska von Alexander Payne. Ein Film, wie sie leider immer
weniger gemacht werden…
Neben dem Hobbit gab es natürlich auch
einige andere Filme, die mich enttäuscht zurück liessen. Beispielsweise denke
ich an The Wind Rises, Sin City: A dame to kill for, 300: Rise of an Empire und
Interstellar. Wenn ich bei diesen Filmen von Enttäuschungen spreche, dann muss
ich aber glaube ich etwas genauer erläutern, weshalb das so ist. Keiner der vier
Filme ist eine kolossale Beleidigung an alle Cineasten im Ausmass eines
Transformers-Movies. Letztendlich könnte ich sogar alle vier Filme zumindest
soweit empfehlen, dass ich sagen würde: „Kann man mal gucken“. Die zweiten Teile
von Sin City und 300 alleine schon wegen Eva Green… Aber muss man sie gucken? Darauf lautet meine
Antwort nein, im Endeffekt scheiterten alle Filme an den Erwartungen, die ich
an sie hatte. The Wind Rises ist die neueste und zugleich letzte Arbeit von
Hayao Miyazaki, Mastermind des Studio Ghibli und Schöpfer von Meisterwerken wie
Prinzessin Mononoke und Chihiros Reise ins Zauberland. Gemessen an diesen
Filmen ist The Wind Rises für mich eine herbe Enttäuschung. Die zweiten Teile von Sin
City und 300 scheitern letztendlich daran, dass sie nicht einmal annähernd an
ihr Original heran reichen, einfach nichts neues bieten und somit als unnötig
bezeichnet werden könnten. Interstellar muss man seine gewagten Ambitionen zu
Gute halten und schlecht ist er in der Tat nicht. Man muss ihn aber auch an den
Filmen messen, die Christopher Nolan bisher abgeliefert hat. Ich persönlich
verehre Christopher Nolan und mag bisher jeden seiner Filme. Memento, The Dark
Knight und Inception sind für mich drei absolute Meisterwerke, die auch in vielen
Jahren noch einen festen Platz in meinem Herzen haben werden. Gemessen an dieser
bisherigen Filmographie war Interstellar einfach nicht gut genug. Mehr als
einmal hatte ich das Gefühl, dass gewisse Entscheidungen die Story betreffend nur deshalb getroffen wurden, um
entweder beeindruckende Special Effects einbauen zu können oder der Geschichte
eine Art von Pseudo-Komplexität zu verpassen. Damit wir uns nicht falsch
verstehen: Ich finde komplexe und verschachtelte Stories durchaus sehr
ansprechend. Aber bei Interstellar kam mir das einfach zu gekünstelt und
unnötig kompliziert vor. Aber eventuell habe ich den Film auch einfach nicht
verstanden, auch diese Möglichkeit ist nicht ganz auszuschliessen, da bin ich
ehrlich…
Nichtsdestotrotz hat auch das
Kinojahr 2014 wieder gezeigt: Uns muss nicht Angst und Bange werden, es wird
immer noch so viel Qualität produziert, dass es immer wieder etwas Schönes und
Neues im Kino zu entdecken gibt! Mit diesem Gefühl freue ich mich auf den
ersten Kinobesuch in 2015!
So, Alex, Robbie und Roman... ich freue mich über viele Kommentare! Natürlich auch von jedem anderen :-)
AntwortenLöschenWas habt ihr über den Hobbit gedacht? Das interessiert mich wirklich brennend. Ich war so krass enttäuscht, dass es im Text fast noch zu lieb geschrieben ist...
Habt ihr andere Meinungen zu den weiteren erwähnten Filmen? Was war der beste Film, den ihr 2014 gesehen habt?
Und bitteeeeeeeeeee, schreibt auch mal wieder ein paar Artikel!!! Ich les so gern eure Sachen. Einmal Qualität. Maaaaaann...
Entschuldige die verspätete Antwort, aber ich wollte erst auf deinen Mammutbeitrag reagieren, wenn ich den dritten Hobbit auch gesehen habe (was gestern Abend der Fall war).
AntwortenLöschenZu den restlichen deiner Kategorien kann ich wenig bis gar nichts sagen, da ich von den allermeisten der aufgezählten Filme nicht mal die Synopsis kenne, geschweige denn auch nur ein bewegtes Bild. Ich gebe zu – ich war auch dieses Jahr in wenigen Filmen. Und die, die ich mir angesehen habe, waren bis auf eine Ausnahme typische Blockbuster. Alle anderen kann ich bestimmt noch an langweiligen Sonntagabenden auf Pro7 oder ZDF Neo nachholen.
Meine Kinoausbeute im Jahr 2014 waren in chronologischer Reihenfolge Captain America: The Winter Soldier, Godzilla, The Raid 2: Berandal, Guardians Of The Galaxy und jetzt eben noch der dritte Hobbit, den ich einfach mal zum letzten Jahr zähle, obwohl ich ihn erst gestern angeschaut habe. (Dafür lass ich Hobbit 2 aus, den ich auch erst im Januar ´14 gesehen hab.)
Meine kurze Einschätzung zu eben jenen:
Captain America: The Winter Soldier – Sehr unterhaltsam und mit überraschend starker Auswirkung auf kommende Filme des Marvel Cinematic Universe. War eine gute Verbesserung des ersten Teils, den ich persönlich aber auch schon total unterhaltsam fand. Außerdem hatte der einen Rot-Totenkopf-Nazi als Bad Guy, das ist ja wohl ein Bonus für jeden Film.
Godzilla – Sieht man in meinen entsprechenden Beitrag
The Raid 2: Berandal – Sieht man in meinem entsprechenden Beitrag
Guardians Of The Galaxy – Ebenfalls unterhaltsam, aber in meinen Augen deutlich überbewertet. Man hat ja teilweise das Gefühl, dass manche den Film mit dem ersten Star Wars gleichsetzen. In meinen Augen ein echter Frevel. Dass ich während des Films etwas länger gebraucht habe, um mit der bunten Truppe warm zu werden, kann aber auch an der deutschen Vertonung liegen. Die ersten Worte, die Starlord in Deutsch sagt, sind „Yo Alter“ – jedenfalls klingt es so in meinen Ohren noch nach. Außerdem hat mir das Artdesign nicht so ganz zugesagt. Trotzdem fand ich den Film sehr spaßig. Die Macher haben es außerdem geschafft, dass mir Rocket nicht auf den Sack ging. Da hatte ich im Vorfeld ehrlich gesagt etwas Bedenken. Sehr gefallen hat mir übrigens die Rolle von Michael Rooker – der gibt einen herrlich amüsanten Weltraum-Gauner ab. Ich bin jedenfalls gespannt, wie ich den Film bei einer zweiten Sichtung wahrnehme.
(Fortsetzung folgt...)
(Fortsetzung von oben...)
AntwortenLöschenKommen wir also zum dritten Hobbit, damit Oli mal was zu diskutieren hat. Wie gesagt: Ich habe den Film gestern gesehen und kam eigentlich gut unterhalten aus dem Kino. Und einen Tag später halte ich an dieser Meinung fest. Ich gehe soweit zu sagen, dass der Film in meiner Sichtweise mit dem ersten Hobbit gleichauf liegt. Aber der zweite war eben auch eine große Spur besser als die beiden anderen.
Blöd nur, dass ich mit einem Arbeitskollegen im Kino war und wir seitdem jede einzelne noch so bescheuerte Szene auseinander nehmen und abfällig kommentieren. Das ist allerdings ebenfalls unterhaltsam – kratzt nur ein wenig an meiner bisherigen Einschätzung. Denn seien wir ehrlich. Der Film strotzt nur so vor Kopfschüttel-Momenten.
Ohne konkret spoilern zu wollen: Wo haben die Zwerge die riesige Glocke her? Wieso sind die Ringgeister wie Ninjas? Wo kommen die Kampfwidder her? Warum haben die Wüstenplanet-Würmer nicht einfach den Erebor untergraben? Wieso kann eine Hand voll ausgehungerter Fischer und Omas ein Orkheer aufhalten? Wie kann der hölzerne Pupsbogen von Bard einen massiven, metallischen, meterlangen schwarzen Pfeil verschießen, wenn doch im zweiten Teil ausführlich behauptet wurde, das man dafür extra eine leistungsstarke Zwergenballiste braucht? Warum ist die Lösung für alle Probleme immer „Adler“?
Die „Story“, oder was davon übrig blieb, fand ich jetzt ausreichend für einen einzelnen Film. Denn wenn man’s genau betrachtet könnte man über Die Rückkehr des Königs ähnlich argumentieren (gut, gut, da passiert schon noch bissl mehr..). Mir hätte es alleine gereicht, wenn sie im dritten Hobbit den Mittelteil der Schlacht zusammengeschnitten hätten. Ich meine dort, wo sich die Truppen nach Thal zurückziehen und von den Orks gestürmt werden und im Inneren des Berges Thorin über seinen Emo-Trip fantasiert. Ihr fragt euch, wie lange man sich in Zeitlupe umdrehende Charaktere zeigen kann, die mit leerem Blick ins Schlachtgetümmel starren, oder in Zeitlupe umher taumelnde und grenzdebil verwirrte Zwergenkönige, die von schlecht animiertem Gold verschluckt werden? Der dritte Hobbit beantwortet diese Frage ganz einfach, indem es diese Einstellungen dermaßen überstrapaziert, dass ich kurz davor war, laut „laaangweilig“ in den Kinosaal zu rufen.
Es gab allerdings auch Sachen, die ich gut fand. Martin Freeman ist einfach toll als Bilbo, aber das war in den beiden anderen Filmen ja auch schon der Fall. Mir hat außerdem das Ende gefallen. Es war nicht zu ausgedehnt aber auch nicht zu abrupt und die Überleitung zur Ringtriologie wurde wieder schön hergestellt, nachdem die Bedrohung Saurons durch die echt bissl peinliche Auseinandersetzung in Dol Guldur in wenigen Minuten zu Anfang des Films erstmal im wahrsten Sinne des Wortes weggewischt wurde. Die Effekte fand ich im Gegensatz zu dir, Oli, auch wirklich klasse. Es gab nur wenige kleine Aussetzer, wie Radagasts Zuhause, welches aber in den letzten zwei Teilen schon bekackt aussah und Smaug’s überaus kurzer Auftritt in Seestadt. Das Feuer.. ich weiß ja nicht. Das sah teils schon richtig unecht aus.
Mein Fazit an die lieben Filmemacher lautet also: Packt die 5 Minuten Smaug, die noch übrig waren, ans Ende des zweiten Teils, dann ereilt den tollen Drachen nicht so ein unrühmliches Ende, weil er nun wirkt wie eine überflüssige Nebenfigur. Dünnt dazu noch die Kampfszenen etwas aus und spart euch die überdramatischen Zeitlupen-Schwurbeleien im Mittelteil. Macht außerdem die Rettungsaktion in Dol Guldur irgendwie so, dass ich nicht denke, dass das, was da passiert irgendwie scheiße ist und nehmt zu guter Letzt meiner Fremdscham noch eine Menge Wind aus den Segeln, in dem ihr die aufgesetzte und oberpeinliche Liebesgeschichte auf ein Minimum reduziert und ihr habt einen unterhaltsamen 2-Stunden-Film.
Irgendwelche Einwände?
Ich will eigentlich nur was zu Boyhood sagen. Für mich ist das ein komplett fehlgeschlagenes Experiment. Ich halte Linklater zu Gute, mal etwas Neues probiert zu haben (und das ganze Projekt war ja aus diversen Gründen aus großes Wagnis), aber das Ergebnis birgt überhaupt keine neuen Erkenntnisse für das Medium Film.
AntwortenLöschenDie Haupteigenschaft des Films ist, dass er komplett ziellos ist. Linklater versucht durch den ungewöhnlichen Produktionsprozess die ersten knapp zwei Stunden fast schon krampfhaft sich von etablierten Storytelling-Techniken zu distanzieren und teilweise funktioniert das in manchen Dialogen ganz gut, denn sie wirken weniger geskriptet als vielmehr organisch und "echt". Gleichzeitig sollte das Ganze aber natürlich nicht einfach eine Dokumentation sein, sondern durch die Ereignisse, die der Hauptcharakter erlebt, eine Message an den Zuschauer gerichtet werden. Und das geht in der dritten Stunde dann total schief, als auf einmal total geskriptete, (pseudo-)intellektuelle Dialoge stattfinden, die den Charakter des Protagnisten nachhaltig beeinflussen sollen.
Mich hat dabei sehr überrascht, dass ich den Hauptdarsteller mit zunehmender Zeit als schlechter werdenden Schauspieler wahrgenommen habe. Ich frage mich, ob es vielleicht aber eher an unerfüllbaren Vorgaben des Regisseurs gelegen haben könnte, dass der ohnehin schon langweilige Protagonist am Ende jegliche Authenzität verliert.
Insgesamt waren das drei Stunden, die uns Einblicke in das Erwachsenwerden eines "zufällig gewählten" amerikanischen Jugendlichen gewähren, der dadurch komplett austauschbar wird.
Werden einschneidende Erlebnisse gezeigt? Vielleicht, aber eigentlich eher einschneidend für die Mutter (wäre der Film über sie und Ethan Hawks Charakter gewesen, hätte ich es wesentlich unterhaltsamer gefunden). Wächst der Protagonist daran? Nicht wirklich. Er entwickelt sich halt, wie man es von einem heranwachsenden erwartet. Mir fehlte aber definitiv eine Kausalität zwischen den erlebten Ereignissen und der Entwicklung des Charakters, denn eigentlich, und das finde ich für einen solchen Film sträflich, bleibt der Hauptcharakter die meiste Zeit recht unemotional, und eher eine Art Avatar für den Zuschauer, was besser zum Thema Videospiele passt als zum Thema Film.
Das Dilemma, in das sich Linklater mit seinem Experiment begeben hat, ist, dass er natürlich "einschneidende" Erlebnisse zeigen wollte, ohne dabei Melodrama zu erzeugen. In manchen Szenen wird das fast schon zu extrem unter die Nase gerieben. Ich denke da an die Szene, in der sich der Protagonist mit älteren Freunden zum Biertrinken trifft und die Jungs mit dem Sägeblatt hantieren. Ich bin sicher nicht der Einzige, der erwartet hat, dass es dort einen tragischen Unfall gibt. Zu sagen, dass mit dieser Erwartungshaltung bewusst gespielt wird, ist für mich kein Zeichen großer Filmkunst, sondern billiges Trolling.
Das Endergebnis dabei kann unterm Strich aber im besten Fall nur langweilig sein. Und wenn ich drüber nachdenke: vielleicht hat Linklater gar nicht so was furchtbar revolutionäres probiert. Er hat nur das falsche Medium gewählt. Denn mit "The Wonder Years" wurde schon bewiesen, wie man das Erwachsenwerden aus Sich eines amerikanischen Jungen viel besser und unterhaltsamer erzählen kann, als mit einem dreistündigen Film.
Für mich daher eine der größeren Enttäuschungen aus 2014.
Schon krass wie unterschiedlich gewisse Filme auf unterschiedliche Personen wirken können... Insgesamt kann ich die Punkte nachvollziehen, die dazu geführt haben, dass du den Film nicht mochtest, gleichzeitig bin ich fast überall komplett anderer Meinung :-)
AntwortenLöschenWenn du zum Bsp. schreibst: "Insgesamt waren das drei Stunden, die uns Einblicke in das Erwachsenwerden eines "zufällig gewählten" amerikanischen Jugendlichen gewähren, der dadurch komplett austauschbar wird." Natürlich ist der amerikanische Jugendliche zufällig gewählt, irgendeine Geschichte muss man ja erzählen. Dass der Hauptcharakter deshalb austauschbar sein soll, seh ich aber überhaupt nicht so, das genaue Gegenteil ist der Fall: Hättest du z.B. meine Kindheit und mein Erwachsenwerden verfilmt, wär ne komplett andere Geschichte dabei rausgekommen, so wie bei jeder anderen Person auch. Jede Geschichte ist höchst individuell und somit eben nicht beliebig austauschbar. Gleichzeitig, und das fand ich das beeindruckende, habe ich, obwohl der Hauptcharakter und seine Geschichte gar nicht unterschiedlicher zu mir und meiner Geschichte sein könnten, sehr viele kleine Wahrheiten in dem Film entdeckt und gedacht: "Ja, so hab ich (oder hätte ich) mich auch gefühlt..."
Da du die Szene mit der Säge explizit ansprichst: Natürlich wird da mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt. Diese Erwartungen werden nicht erfüllt. Das kann man gut oder schlecht finden, aber billiges Trolling ist es sicher nicht, es war eben einfach ne bewusste Entscheidung des Regisseurs dies so zu drehen. Und wenn ich ehrlich bin, hat mich die Szene sehr begeistert, da auch diese Szene mich zum Nachdenken gebracht hat und mir einige Dinge in meiner eigenen Kindheit eingefallen sind, wo man vielleicht ein paar unüberlegte Dinge gemacht hat, die auch hätten schief gehen können. Ich fand die Szene extrem gelungen :-)
Ich habe es auch nicht so empfunden, dass der letzte Teil des Films von der schauspielerischen Leistung oder der Story schlechter wurde, es war sogar so, dass ich die allerletzte Szene im College, als er mit seinen neuen Kollegen in die Berge geht und am Schluss mit dem Mädchen alleine da sitzt als beste Szene des Films bezeichnen würde. Da hatte ich einfach das Gefühl, dass er in diesem Moment dort angekommen war, wo er sein/hin wollte und mir schwirrten während dem Abspann noch viele Ideen im Kopf rum, wie es mit ihm und dem Mädchen nun weiter geht. Es war entsprechend so, dass ich speziell am Ende des Films gefühlsmässig voll und ganz beim Hauptdarsteller war und ihn somit als sehr authentisch empfunden habe. Und nochmal: Dies obwohl ich völlig anders bin, als der dargestellte Charakter. Ich finde das ist ne grosse Leistung. Schade, dass das bei dir nicht geklappt hat!
Und Alex: Deinem Hobbit Fazit ist nichts hinzuzufügen, letztendlich haben wir glaub ich ne ganz ähnliche Meinung, nur dass du 3 (kürzere) Filme draus gemacht hättest und ich 2 etwas längere. Auf jeden Fall war da viel zu viel unnötiges Beiwerk. Ausserdem, sind wir ehrlich, es wirkt so, als wäre Peter Jackson ein bisschen die Leidenschaft abhanden gekommen, mit der er damals noch an das Grossprojekt Herr der Ringe herangegangen ist :-( Schade. Von dem Standpunkt aus betrachtet wär ein neuer Regisseur wie Guillermo del Toro vielleicht nicht das Schlechteste gewesen...
AntwortenLöschenganz ehrlich: dieses KOmmentarfeature in google blogs ist sowas von fuer den Arsch... ich hab gerade meine Antwort, an der ich 20 Minuten geschrieben hab, verloren, weil er meinen Account nicht erkannt hat.
AntwortenLöschenLetztendlich ist das auch der Grund, warum ich hier so selten unterwegs bin, es ist einfach kein Spass...
Kurz zusammengefasst: Du hast mich bzgl. der Austauschbarkeit mal wieder nicht verstanden und wenn Du selbst nicht erkennst, dass die Bezuege, die Du zu dem Film entwickelt hast, unabhaengig vom Hauptcharakter sind, sondern lediglich darauf beruhen, dass wir Meilensteine gezeigt bekommen, zu denen jeder, der im aehnlichen Kulturkreis in einer aehnlichen Epoche aufgewachsen ist, kann ich es dir vermutlich auch nicht erklaeren. Will sagen: Du haettest im Mittel die gleichen Bezuege gefunden, wenn es um nen anderen Jugendlichen gegangen waere, von dem wir aehnliche Meilensteine gesehen haetten. Das macht den Protagonisten austauschbar, da der Hauptcharakter an sich keine Rolle spielt.
AntwortenLöschenMein Hauptkritikpunkt ist aber auch, dass der Film hauptsächlich wegen seiner neuen Herangehensweise gelobt wird und implizit viele sagen, dadurch sei etwas völlig einzigartiges entstanden. Und der Film wirbt auch damit. Ich scheitere darin, dieses Einzigartige zu erkennen. Vielleich tkannst Du mich ja aufklären.
Zur Säge:
Wenn das mit der Säge eine bewusste Entscheidung des Regisseurs war: was ist der Punkt dieser Szene fuer die Geschichte. Welchen Wert hat diese Szene für den Film, für die Charaktere? Würde sich irgendetwas ändern, wenn man den Teil mit dem "ich zerschlage ein Brett" Teil weggelssen hätte? Nein, denn keiner der Charaktere taucht anschließend mehr auf und der Hauptcharakter war darin gar nicht beteiligt. Die Szene ist komplett sinnfrei.
Außer, dass sich der Regisseur damit einen Spaß mit dem Publikum erlaubt. Wenn der Regisseur uns mit dem Film auf einer Metaebene ansprechen wollte um Kritik an der Art und Weise zu üben, wie der Erzählkanon von Hollywood mit unseren Erwartungen spielt, dann würde die Szene einen Sinn machen. Das hatte der Film aber gar nicht zum Thema, und daher passt das einfach nicht rein.
"zu denen jeder, der im aehnlichen Kulturkreis in einer aehnlichen Epoche aufgewachsen ist, Bezug nehmen kann"
AntwortenLöschen... sollte das heissen
hier kann man sich auch noch mal ein paar Meinungen anschauen, die teilweise meine eigene widerspiegeln: https://www.youtube.com/watch?v=lampOM4AhAk
AntwortenLöschenNochmal zum Hobbit: Fehlende Leidenschaft würde ich Jackson jetzt nicht unbedingt vorwerfen. Es ist einfach so, dass das Ausgangsmaterial zum Hobbit allgemein nicht so ganz zur Ringtriologie passt. Lies das Buch nochmal. Es ist einfach schwer, da draus einen seriös wirkenden Fantasyfilm zu drehen. Vor allem, wenn Ton und Setting durch die megaerfolgreichen Herr Der Ringe Filme eigentlich fest vorgegeben sind.
AntwortenLöschenDrum ist das größte Kompliment, das ich da den Machern machen kann, das, dass ich die Szene mit den drei Trollen in Teil eins nicht kacke fand. :)
Von daher sind die Filme an sich gut gelungen - dass sie kein Herr Der Ringe Level sind war uns ja eigentlich vorher bewusst.
So, jetzt dürft ihr euch wieder über Boyhood kabbeln. Ich guck jetzt Zohan. :P